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- Paduas blühende Geheimtipps...
Während der Orto Botanico in Padua die Massen anlockt, wissen nur wenige, dass sich 78% der Besucher während der Hochsaison auf nur drei Orte konzentrieren. Das führt zu überfüllten Ecken, wo Selfiestangen die Blüten überragen und die friedliche Schönheit der italienischen Blütensaison zum Kampf um Platz wird. Überfüllung bedeutet hektische Besuche, schlechte Fotos und verpasste Chancen, Paduas gärtnerisches Erbe authentisch zu erleben. Besonders für Reisende, die ungestörte Naturmomente oder professionelle Blütenfotos suchen, ist das eine Herausforderung. Einheimische Gärtner verraten jedoch Geheimtipps: versteckte Blütenmeere in Universitätshöfen, an Flussufern und in Renaissance-Villen – Orte, an denen Kirschblüten ungestört auf Kopfsteinpflaster fallen.

Blütenpracht in historischen Uni-Höfen
Im historischen Universitätsviertel Paduas verbergen sich hinter alten Portiken blühende Schätze. Der Cortile Antico del Bo verwandelt sich im April, wenn die Magnolia grandiflora in cremeweißen Blüten erstrahlt und das anatomische Theater aus dem 16. Jahrhundert natürlich umrahmt. Nur wenige Touristen verirren sich hierher, da die meisten Gruppen zwischen Galileos Hörsaal und den Cafés unterwegs sind. Für Kirschblüten lohnt sich der experimentelle Obstgarten der Agrarfakultät: Seine Sakura-Sorten blühen eine Woche später als die berühmten Bäume im Orto Botanico und verlängern so die Blütensaison. Frühmorgens vor Vorlesungsbeginn fällt magisches Licht durch die Blüten auf die Fischgrätmuster der Backsteinwege. Da dies ein Arbeitsbereich ist, bitte Ruhe bewahren und Prüfungszeiten Ende April meiden.
Prato della Valleys versteckte Inselgärten
Auf Europas größtem Platz verbirgt sich ein Blütenparadies, das die meisten Besucher übersehen. Während die Außenkanäle voll sind, verwandeln sich die elliptischen Inseln im Zentrum des Prato della Valle im Frühling in ein Meer aus Blütensträuchern und Zierbäumen. Lokale Gärtner bepflanzen sie saisonal: Im März blühen Schneeball und Spiersträucher, im April Wisteria-Pergolen und im Mai seltene Paulownia-Bäume mit lavendelfarbenen Blüten. Die Judasbäume auf der Ostinsel bilden ein pinkes Dach, das sogar vom Glockenturm der Santa Giustina sichtbar ist. Fotografen finden zur Goldenen Hour ungestörte Motive mit Basilika-Silhouetten. Einheimische genießen hier abends ihre Passeggiata – ideal für ein Picknick, wenn die Tourgruppen schon weg sind.
Blütenzauber am Piovego-Kanal
Der Radweg von Porta Portello nach Bassanello wird im Frühling zur Blütenallee, wenn Wildkirschen und Zierbirnen am Wasser aufblühen. Auf dieser knapp 3 km langen Strecke findet man Paduas längste Blütenpromenade – mit Blütenblättern, die wie Konfetti auf dem Kanal treiben. Die beste Perspektive bietet sich vom Wasser aus: Kanus beim Canottieri Padova mieten (morgens am günstigsten) und unter Blütenbögen hindurchpaddeln. Zu Fuß ist die Ponte dei Graissi der Geheimtipp: Hier bilden Kirschbäume einen natürlichen Blütentunnel. Unter der Woche nach 15 Uhr wird der Weg besonders lebendig, wenn Schulkinder mit bunten Rucksäcken unter pinken Zweigen hindurchlaufen – wie ein impressionistisches Gemälde.
Villengärten mit Renaissance-Charme
Paduas Adelvillen öffnen saisonal ihre Tore und enthüllen Blütenpracht aus Renaissance-Zeiten. Die Villa Molin in Mandria beeindruckt mit einer doppelten Allee uralter Kirschbäume, die zum palladianischen Nymphäum führt – der Kontrast von rosa Blüten vor rotem Backstein ist einzigartig. Während einige Villen Eintritt verlangen, bietet die Villa Contarini in Piazzola sul Brenta freien Zugang zu ihren unteren Gärten (freitagnachmittags), wo Kamelien und frühe Rosen die Blütenshow bereichern. Besonders lohnend ist ein Besuch am zweiten Sonntag im Monat, wenn Antikmarkt und Blütenzauber zusammenfallen. Da viele denken, die Anwesen seien privat, sind sie erfreulich ruhig.