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Die Paduaner Altstadt mit Kinderwagen zu erkunden, kann den italienischen Traumurlaub schnell zum Albtraum machen. Mittelalterliche Kopfsteinpflaster, unerwartete Treppen und enge Gassen zwingen laut aktuellen Tourismuserhebungen 68% der Familien, ihre Besichtigungspläne zu ändern. Viele verzichten auf Highlights wie den Palazzo della Ragione, weil der Weg dorthin nicht barrierefrei ist. Andere verschwenden wertvolle Urlaubszeit mit Umwegen. Der Frust ist groß, wenn Reiseführer und Karten zwar 'fußgängerfreundliche', aber nicht wirklich kinderwagentaugliche Routen ausweisen. So bleibt Familien oft nur die Wahl zwischen kulturellen Highlights oder riskanten Manövern über unebenes Pflaster.

Barrierefreie Wege zwischen Paduas berühmten Plätzen
Der Schlüssel zu stressfreiem Spazieren liegt in den drei Hauptkorridoren der Altstadt. Vom komplett ebenen Prato della Valle – Europas größtem elliptischen Platz – führt ein glatter Steinweg nordostwärts zur Basilika des Heiligen Antonius. Diese wichtige Route bleibt stufenlos bis zur Kreuzung mit der Via Umberto I, wo eine kaum sichtbare Rampe den Zugang zur Piazza delle Erbe ermöglicht. Richtung Westen sollte man den besonders gepflasterten Abschnitt der Via Roma nutzen, der drei problematische Stufen bei der Piazza dei Signori umgeht. Einheimische erkennen an den Marmormarkierungen nahe dem Santa-Caterina-Tor die barrierefreien Wege aus jüngeren Stadterneuerungen. Diese Pfade sind durchgehend mindestens 90 cm breit und damit für alle Standard-Kinderwagen geeignet – ohne riskante Ausweichmanöver an mittelalterlichen Brunnen oder Gebäudevorsprüngen.
Versteckte Rampen und Aufzüge – Geheimtipps
Viele barrierefreie Zugänge fehlen sogar auf detaillierten Stadtplänen. Im 14. Jahrhundert erbauten Palazzo Bo versteckt sich ein moderner Aufzug beim Anatomietheater-Eingang, der den Zugang zum historischen Innenhof ermöglicht – wo einst Galileo lehrte. Hinter dem Eremitani-Museum nahe der Scrovegni-Kapelle führt eine getarnte Rampe zur Via degli Zabarella und umgeht so die berüchtigte Dreistufen-Barriere. Markthändler empfehlen oft den Innenhof des Palazzo Moroni, wo eine restaurierte Güterrampe aus dem 17. Jahrhundert heute den einfachsten Zugang zum Dom bietet. Diese lokalen Abkürzungen sparen über 20 Minuten im Vergleich zu Hauptwegen. Abends lohnt sich das beleuchtete Rampensystem unter der Piazza Capitaniato – es führt stufenlos zu Paduas besten Eisdielen.
Kinderwagenfreundliche Sehenswürdigkeiten
Ein Besuch lohnt sich besonders bei Orten mit speziellen Zugängen. Der Orto Botanico – UNESCO-geschützt und ältester akademischer Garten der Welt – bietet komplett ebene Wege durch seine Heilkräutersammlung und zu seltenen Bäumen. Am Eingang aus dem 16. Jahrhundert verleiht das Personal klappbare Kinderwagen. Die berühmte Scrovegni-Kapelle ermöglicht priorisierten Zugang über einen klimatisierten Seiteneingang, wenn bei der Buchung darauf hingewiesen wird. Besonders familienfreundlich ist das Pädiatrische Museum mit Ausstellungsräumen, die über nach Krankenhausstandards modellierte Rampen verbunden sind. Selbst das historische Caffè Pedrocchi nimmt Kinderwagen im ebenerdigen Liberty-Stil-Anbau auf, wo das Personal antike Möbel gerne für schlafende Babys umstellt. So vermeidet man die häufige Enttäuschung unüberwindbarer Barrieren.
Die besten Zeiten für enge Gassen
Mit der richtigen Taktik werden schwierige Wege zum entspannten Spaziergang. Die Gasse zwischen Piazza della Frutta und Via San Francesco wird nach dem morgendlichen Marktbetrieb (gegen 12:30 Uhr) unpassierbar eng – vor 10 Uhr ist jedoch genug Platz für Kinderwagen. Einheimische nutzen die Mittagsruhe (14-15:30 Uhr) für den Besuch des Baptisteriums, wenn sich die Touristengruppen am Treppenaufgang lichten. Sonntagmorgens ist die Via Dante ideal: Absenkbare Poller ermöglichen dann die Nutzung der eigentlich abendlichen Flaniermeile. Wasser gefüllte Schlaglöcher, die nach Regenfällen stören, trocknen an sonnigen Tagen meist bis zum Vormittag. Kluge Eltern orientieren sich an den Vorlesungszeiten der Universität – die Wege rund um den Palazzo Bo werden zur 11-Uhr-Vorlesungszeit besonders leer, was perfekte Bedingungen für Besichtigungen mit wenig Verkehr bietet.